Am 21. Juni 2021 fand ein Fachgespräch „Fischfauna in Thüringen“ mit Vertretern von VANT, LAVT, der Berufsfischerei und fischereilichen Experten Thüringens, des BUND und NABU, der Wissenschaft (TU München) sowie Vertretern von den Thüringer Ministerien für Umwelt, Energie und Naturschutz (TMUEN) sowie für Infrastruktur und Landwirtschaft (TMIL) und dem Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz (TLUBN) auf Einladung des TMUEN statt. Im Fokus des Fachgespräches stand der Zustand und die Probleme der Fischartengemeinschaft in Thüringen sowie mögliche Lösungsansätze.
In den Vorträgen und Diskussionen wurde deutlich, dass sich der Zustand der Fischartengemeinschaft in den vergangenen 20 Jahren verbessert hat, aber auch weiterhin noch Anstrengungen zur Wiederherstellung der Durchwanderbarkeit der Gewässer und des Gewässerbetts notwendig sind. Im Landesprogramm Gewässerschutz sind für die kommenden Jahre (2022 – 2027) 1400 Maßnahmen zur Herstellung der Durchwanderbarkeit sowie mehr als 400 Maßnahmen zur naturnahen Gewässerentwicklung vorgesehen.
In dem Fachgespräch wurde auch das Problem des Verstopfens der Lücken im Gewässerbett durch feinkörniges Material thematisiert, das eng mit der Dynamik der Bäche und Flüsse verbunden ist. Im Lückensystem in der Gewässersohle entwickeln sich unter normalen Umständen die Fischeier von z.B. Bachforelle und Nase, aber es finden dort auch Fischlarven und Kleinlebewesen einen Rückzugsort. Wenn das Lückensystem verstopft, können Fischeier, Fischlarven und Kleinlebewesen dort nicht überleben. Der Fischnachwuchs fehlt genauso wie die Nahrung für die Fische, was sich auf die Fischartengemeinschaft in den Bächen und Flüssen auswirkt. Die Diskussion innerhalb des Fischexpertenkreises zeigte auf, dass die Verstopfung der Gewässersohle an vielen Orten beobachtet wird und dass es Anstrengungen bedarf, um diesem Problem zu begegnen.
Die Ergebnisse und Hinweise aus den konstruktiven Diskussionen im Rahmen des Fachgesprächs sollen in die weitere Planung der zukünftigen Maßnahmen mit eingehen. So ist unter anderem geplant in einer Modellregion Maßnahmen zur Verringerung und Vermeidung der Verstopfung der Gewässersohle zu erproben.
Die wasserwirtschaftlichen Vorträge können hier>>> heruntergeladen werden. Die Vorträge von Herrn Prof. Dr. Geist (TU München) und Herrn Schmidt (VANT e.V.) direkt bei den Vortragenden angefragt werden.