Ausgangssituation (Belastung) 

Die ursprünglich als Mahl- und Papiermühle errichtete Wehr-anlage Klostermühle in Weimar wird durch den Aufstau des oberwasserseitig abgehenden Mühlgrabens gespeist. Das Wehr ist ein festes Streichwehr mit ausgerundeter Wehrkrone. Die Böschungen sind sowohl mittels einer massiven Ufermauer als auch durch eine lose, z. T versetzte Steinschüttung gesichert (beeinträchtigtes Strukturbildungsvermögen). Oberwasserseitig verläuft über die Ilm eine Fußgängerbrücke. Das Wehr wird als unpassierbar eingestuft, Wanderungsmöglichkeiten für Fische und andere wassergebundene Organismen werden dadurch gänzlich verhindert. Der aktuelle Zustand stellt sich bezüglich der Hauptkenngrößen „Gewässerbett-“ bzw. „Auendynamik“ als deutlich bzw. stark verändert dar. Die Möglichkeit einer eigendynamischen Entwicklung des Gewässers ist nicht mehr gegeben. 

Wirksamkeit / Erwartungshorizont (Ziel) 

Herstellung der linearen Durchgängigkeit 

Projektausführung 

Bei der Planung der Maßnahme galt es, unter Berücksichtigung des zugehörigen Hochwasserschutzkonzeptes und das damit geforderte Verschlechterungsverbot, sowohl die Vorgaben und Ziele des Denkmalschutzes als auch die Belange der angrenzenden Schule zu berücksichtigen. Als Vorzugsvariante wurde unter Berücksichtigung des minimalen Eingriffs in den Denkmalschutz ein Raugerinne-Beckenpass abgestimmt. Der ca. 23 m lange und ca. 3 m breite Beckenpass besteht aus 6 Querriegeln und ist durch eine Trennwand von der bestehenden denkmalgeschützten Wehrschwelle abgegrenzt. Die Nachbettsicherung erfolgt auf ca. 10 m mittels Wasserbausteinen. Um den denkmalschutztechnischen Belangen nachzukommen, wird einerseits die monolithische Betontrennwand mit einer einheitlichen Schalhaut (gehobelte Brettschalung) hergestellt. Andererseits wird die linksseitige Böschung mittels Natursteinsatz aus Kalkgestein gesichert. 

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