Thüringer Landesprogramm
Extreme Wetterereignisse treten immer häufiger auf. Zuletzt hat das Hochwasser 2013 mit Schäden von mehr als 450 Mio. Euro deutlich gemacht, dass wir immer mehr Schutz brauchen. Vollständigen Schutz vor Hochwasser kann es nicht geben. Das zeigte das Hochwasserereignis im Mai/Juni 2013. Einige Deiche sind aufgrund der hohen Gewässerabflüsse gebrochen. Die Thüringer Talsperren und die Einsatzkräfte sind an ihre Leistungsgrenzen gekommen.
Die Naturgefahr Hochwasser ist nicht zu verhindern. Die dadurch entstehenden Schäden können jedoch begrenzt werden. Das Thüringer Landesprogramm Hochwasserschutz zeigt Möglichkeiten der Schadensbegrenzung auf. Gemeinsam mit den Thüringer Gemeinden und Landkreisen erfolgte die Erarbeitung eines Managementplans. Dieser ist für den Hochwasserschutz in Thüringen neu ausgerichtet.
Es gilt, wo es möglich ist, den Bächen und Flüssen wieder mehr Raum zu geben und technische Maßnahmen auf den Schutz von Siedlungen und wichtiger Infrastruktur zu begrenzen. Weiterhin werden neben baulichen Maßnahmen die Bereiche der Bau- und Flächenvorsorge, der Informations- und Verhaltensvorsorge und der Gefahrenabwehr einbezogen. Natürliche und artenreiche Gewässer sind die Grundlage für das Leben von Menschen, Tieren und Pflanzen. Mit den im Landesprogramm Gewässerschutz enthaltenen Maßnahmen soll dieser Lebensraum erhalten und verbessert werden.






Entstanden ist ein konkreter Fahrplan für Thüringen zur Verbesserung des Hochwasserschutzes. Im Landesprogramm sind die Maßnahmen enthalten, die von den Städten, Gemeinden, Landkreisen sowie den zuständigen Bau-, Landesplanungs-, Innen- und Umweltressorts geplant wurden. In einem Turnus von sechs Jahren wird das Programm fortgeschrieben.
Herzstück des Landesprogramms Hochwasserschutz sind die integralen Hochwasserschutzkonzepte. Mit diesen soll der ganzheitliche Ansatz im Hochwasserschutz gewährleistet werden. Neben technischen Maßnahmen spielen vor allem die Wiederherstellung des Wasserrückhalts in der Fläche, die Flächenvorsorge durch das Freihalten des Hochwasserabflusses, konkrete Objektschutzmaßnahmen und die Gefahrenabwehr vor Ort eine maßgebliche Rolle.