Mehr Geld für die Hochwasserabwehr in Sonneberg -Erleichterte Förderung für Gemeinden

 

Zum Abschluss seiner Wassertour 2023 besuchte Thüringens Umweltstaatssekretär Burkhard Vogel am Donnerstag die Stadt Sonneberg. Dort besichtigte er ein Pilotprojekt zur Sturzflutfrühwarnung. Zudem erhielt die freiwillige Feuerwehr einen Fördermittelbescheid für die Erstanschaffung von Wasserwehrausstattung. Bereits seit Januar 2022 übernimmt die Freiwillige Feuerwehr in Sonneberg auch die Aufgaben des Wasserwehrdienstes für den Starkregen- und Hochwasserfall.

Dazu Umweltstaatssekretär Vogel: „In der Klimakrise sorgt Starkregen immer häufiger für schnell steigende Wasserstände und Überflutungen mit extremen Schäden, insbesondere bei kleineren Gewässern mit engen Tallagen wie hier in Sonneberg. Schnelle Informationswege und gute Ausrüstung für Wasserwehren und Gemeinden sind wichtig, um die Schäden solcher Extremereignisse zu verringern. Genau hier setzen wir mit unserer vereinfachten Förderung für die Wasserwehren und mit den Pilotprojekten zur Sturzflutwarnung an.“

In der Stadt Sonneberg führen schon kleinere Hochwasser am Fluss Steinach, einem Hochwasserrisikogewässer erster Ordnung, zu Überschwemmungen etlicher Straßen. Ein erhebliches Schadenspotenzial für die Ortslage besteht zusätzlich, aufgrund von Sturzflutereignisse, insbesondere aus dem Einzugsgebiet der Röthen. Die Installation von zwei Warnpegeln an Steinach und Röthen ermöglicht eine frühzeitige Warnung für die Gemeinde. Vom neuen Frühwarnsystem profitieren auch die Einsatzkräfte der lokalen Wasserwehr. Zur Wahrnehmung der Wasserwehrdienste erhielt die Feuerwehr zudem 25.000 Euro an Fördermitteln für die Anschaffung von Ausstattung. Die Erstausstattung der kommunalen Hochwasserabwehr wird im Rahmen des Landesprogramms Hochwasserschutz 2022-2027 durch das Umweltministerium gefördert. Eine sogenannte „Boxwall“, ein mobiles Hochwasserschutzsystem als Alternative zu Sandsäcken, führten die Kräfte der Wasserwehr beim Besuch vor.

Um noch mehr Wasser- und Feuerwehren zu unterstützen, können Thüringer Gemeinden seit dem 19. Juli 2023 mit einer vereinfachten Förderung Pauschalbeträge für die Erstausstattung der Wasserwehren bzw. Feuerwehren beantragen. Die Höhe der Pauschalen ergibt sich aus dem lokalen Hochwasserrisiko und Schadenspotential im Hochwasserfall. Gefördert werden mit maximal 50.000 Euro je Gemeinde unter anderem:

  • Persönliche Schutzausrüstung (Stiefel, Warnwesten, Watthosen, Helme, Regenjacken etc.)
  • Mobile Schutzelemente und Einsatzmittel (Sandsäcke, Sandsackbefüllgerät, Tauchpumpen, Nass- und Trockensauger etc.)
  • Logistik (GPS-Geräte, Mobiltelefone, Anhänger, Notstromaggregate, Beleuchtungssatz, Markierungsfähnchen etc.)
  • Sachausgaben zum Aufbau eines Hochwasserinformationssystems oder für die Erstellung von Alarm- und Einsatzplänen

In den letzten Jahren wurde die Erstausstattung von 15 Feuerwehren und Wasserwehren mit ca. 375.000 EUR gefördert. Mit dem vereinfachten Förderprogramm sollen nun weitere Wehren ausgestattet werden. Weitere Informationen zur Einrichtung eines Wasserwehrdienstes und zum Thüringer Landesprogramm Hochwasserschutz 2022-2027 sind auf der Seite https://aktion-fluss.de zu finden.

 

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