Starkregen- und Sturzflutvorsorge
Als Starkregen werden intensive oftmals sehr lokale Niederschläge in kurzer Zeit verstanden. Der Deutsche Wetterdienst warnt vor solchen Ereignissen bei Niederschlägen in drei Stufen. Ab einer Niederschlagsintensität von mindestens 15 bis 25 Liter je Quadratmeter innerhalb einer Stunde wird von einem Starkregenereignis gesprochen. Durch den Klimawandel ist damit zu rechnen, dass Starkregenereignisse in Zukunft immer öfter und mit immer größerer Intensität auftreten werden. Das hängt mit den steigenden Temperaturen zusammen. Mit diesen nimmt auch die Verdunstung zu, die Atmosphäre kann mehr Wasserdampf aufnehmen. Damit nehmen auch die Niederschlagsmengen zu, die wieder abregnen. Sturzfluten als Folge können zu hohen Schäden führen. Im Gegensatz zum Flusshochwasser können Überschwemmungen durch Starkregen überall auftreten und auch kleine Gewässer können durch die kurzen, heftigen Regenmengen plötzlich anschwellen und sich zu reißenden Strömen entwickeln.
Während ein Hochwasser durch die Flusslage bestimmbar ist, kann Starkregen bisher kaum vorhergesagt werden. Demnach können die Vorwarnzeiten bei Starkregen sehr kurz sein und die Betroffenen werden meist vom einsetzenden Hochwasser überrascht.
Ähnlich wie bei der Vorsorge vor Hochwasserschäden sind auch bei der Starkregen- und Sturzflutvorsorge Maßnahmen aus unterschiedlichen Bereichen notwendig, um Schäden solcher Ereignisse zu mindern. Die wichtigsten Akteure sind in der Abbildung dargestellt. Als Folge von Hochwasser aufgrund von Starkregen können immense Schäden innerhalb kurzer Zeit entstehen, die nicht nur materiell bedingt sind, sondern auch Leib und Leben bedrohen. Tiefer- bzw. hangabwärts liegende Grundstücke, Keller und Tiefgaragen sowie stark versiegelte Flächen sind besonders gefährdet. In Mulden oder Unterführungen kann sich das Wasser sammeln und schnell ansteigen. Mitgespültes Schwemmgut, Schutt, Schlamm u.v.m. können zu Verklausungen bei Durchlässen und Brückenbauwerken führen. Kanalsysteme sind dann schnell überlastet und können das Wasser nicht mehr abführen, da sie nicht für solche Starkregenabflüsse ausgelegt werden. Durch den aufgeweichten Boden kann es zu Bodenerosionen und Hangrutschen kommen. Durch Überschwemmungen können außerdem Gefahrenstoffe, wie Treibstoff oder andere Chemikalien, in das Wasser gelangen, mit entsprechenden Folgen für die menschliche Gesundheit und die Umwelt.